Atemschutz in der Feuerwehr
Datum: Sonntag, 13.März. @ 14:03:39 CET
Thema: Sonstiges


Im Moment bereiten sich gerade zwei Gruppen der FF-Vorau auf die Atemschutz-Leistungsprüfung - Stufe1 (Bronze) vor.

Grund genug sich das Thema Atemschutz in der Feuerwehr einmal genauer anzuschauen.



Allgemeines:
Um Rettungsmaßnahmen bzw. Brandbekämpfung in nicht atembarer Luft (Sauerstoffmangel, giftige Gase) durchführen zu können benötigen die Einsatzkräfte der Feuerwehr neben der normalen Schutzkleidung (Helm, Schutzjacke, Schutzhose, Schutzhandschuhe, Sicherheitsstiefel) zusätzlich Atemschutzgeräte.


AS-Geräteträger voll ausgerüstet
Die Feuerwehren verwenden dafür hauptsächlich Pressluftatmer.

Bei diesen Geräten wird komprimierte Luft (200 bzw. 300 bar) aus Stahl- bzw. Composite-Flaschen, welche auf dem Rücken getragen werden, über einen Druckminderer und einen Lungenautomaten in die Atemmaske des Geräteträgers geleitet.

Die Einsatzzeit mit solchen Geräten beträgt je nach Schwere des Einsatzes (physische und psychische Belastung) bis zu 40 Minuten.

Ausrüstung:


Der Geräteträger trägt am Kopf eine Atemmaske mit Panorama-Scheibe und darüber eine flammhemmende Hitzeschutz-Haube um damit ungeschützte Hautstellen wie Hals, Nacken, Ohren zu schützen.

Vorne an der Atemmaske wird der sog. Lungenautomat angeschlossen, über den an den Geräteträger die gerade benötigte Luftmenge abgegeben wird.
Weiters besteht die Möglichkeit über den "Zuschussknopf" vorne am Lungenautomaten zusätzliche Luft einzuleiten, falls z.B. Rauch in die Maske eindringt.

Lungenautomat

Bei den Pressluftatmern selbst unterscheidet man grundsätzlich zwischen 1- und 2-Flaschen Geräten mit 1x6l bei 300bar bzw. 2x4l bei 200bar Flaschendruck.
Die Einsatzzeit ist bei beiden Geräte-Typen gleich lang.

Bei der FF-Vorau kommen ausschließlich 2-Flaschen-Geräte zum Einsatz.

Weiters trägt noch jeder Geräteträger vorne am Gerät einen sog. Totmannwarner zur automatischen (wenn sich der Träger länger nicht bewegt, oder zu große Hitze herrscht) bzw. manuellen (Panikknopf) Abgabe von Notsignalen.

Ausbildung/Körperliche Eignung:
Jeder Atemschutz-Geräteträger muss sich alle 3 Jahre (bzw. ab dem 50. Lebensjahr jährlich) dem sog. AKL-Test (Atmungs-Kreislauf-Leistung) unterziehen, um die für den Atemschutz-Dienst notwendige körperliche Eignung nachzuweisen.

Die Ausbildung der Atemschutz-Geräteträger findet in der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark im Rahmen eines 3 Tage dauernden Kurses statt.
Voraussetzung dafür ist das vollendete 18. Lebensjahr und die vom Arzt bestätigte körperliche Eignung.
Danach muss jeder Geräteträger an mind. 2 Atemschutzübungen pro Jahr teilnehmen.

Weiters nimmt die FF-Vorau auch jedes Jahr an der im Bezirk stattfindenden Container-Übung im "Dräger Fire Dragon" teil, bei der unter wirklich realistischen Bedingungen ein Atemschutz-Einsatz simuliert wird und die jeder Geräteträger einmal mitgemacht haben sollte.

Hygiene/Überprüfung:
Nach jeder Inbetriebnahme müssen die Atemschutzgeräte gereinigt, desinfiziert, überprüft und komplett aufgefüllt werden.

Weiters erfolgt auch eine monatliche Überprüfung der Geräte.

Abschluss:
Die FF-Vorau verfügt derzeit über 9 Atemschutz-Geräte, 15 Atemschutz-Masken, 36 Atemluftflaschen sowie 36 ausgebildete Atemschutzträger.

Unten finden Sie noch Bilder die 2 Gruppen der FF-Vorau während ihrer Vorbereitung auf die Atemschutz-Leistungsprüfung in Bronze zeigen.

Besonderer Dank gilt an dieser Stelle HBM Johann Doppler und BM Reinhard Kahaun, die die Vorbereitung unserer beiden Gruppen auf für Prüfung übernommen haben.

Station 3: Rettung einer vermissten Person aus dem 2. Obergeschoss
Station 4: Löschangriff im 2. Obergeschoss (Öffnen der Türe zum Brandraum aus sicherer Deckung)






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